Datum
12.11.2023
Aber brauchen wir das wirklich?
· - Datenspeicherung: Wer über einen Computer mit genügend Speicherplatz verfügt, kann seine Daten problemlos selbst speichern. So ist man nicht der Willkür von Microsoft ausgesetzt und von deren IT-Problemen abgekoppelt. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Cloud-Anbieter wie Microsoft von Cyberkriminellen angegriffen wird, ist um ein Vielfaches höher als bei einer Privatperson.
Zudem kann der Konzern ständig seine Preise und Geschäftsbeziehungen anpassen und nach einer Gesetzesänderung in den USA die Cloud für Ausländer einfach abschalten, und dann sind alle Daten verloren, wie bei einer Fehlmanipulation eines Microsoft-Mitarbeiters (im Juni 2023 führte ein Tippfehler zu einem zehnstündigen Ausfall der Microsoft-Cloud), einem Bug in der Versionierung, einem Großbrand (2021 brannte Europas größtes Rechenzentrum ab) oder einem Terroranschlag.
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Kurz: Man ist einem Dienstleister völlig ausgeliefert und heizt ganz nebenbei den Klimawandel durch den enormen Energie- und Materialverbrauch von Cloud-Datenspeichern kräftig an.
· -Datensicherung: Sie können Ihre Daten auch lokal auf einer speziellen externen Archivfestplatte sichern. Dazu benötigen Sie lediglich ein externes Laufwerk und eine Archivfestplatte mit ausreichender Kapazität. Dort speichern Sie die Kopie Ihrer Daten, das Backup. Dies sollten Sie ohnehin immer tun, auch bei einer Microsoft-Cloud-Lösung.
· Datenzugriff: Muss man wirklich immer und überall auf alle seine Daten zugreifen können? Warum sollte man das tun? Wir sind schließlich kein Unternehmen, keine Verwaltung...
· Datenfreigabe: Wenn man mit einem Drittanbieter zusammenarbeitet, kann man diesen auswählen und gleichzeitig bestimmen, welche Daten man, wem wie lange zur Verfügung stellt. Bei großen Cloud-Lösungen hingegen klickt man sich durch, gibt Daten frei und ohne es zu merken, hat man plötzlich ungewollt sensible Daten weitergegeben oder seine Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
· - Office Home & Business 2021 Kaufversion": Auch mit der Kaufversion von Office kann man problemlos arbeiten. Und so wie man ein Haus kauft und nie wieder Miete zahlt, braucht man auch nach dem Kauf von Office nie wieder Miete zu zahlen.
- Privatsphäre: Trotz Datenschutz ist "Privatsphäre" in der Informatik ein Fremdwort geworden - nur ein Computer, der lokal arbeitet und nichts mit anderen teilt, garantiert absolute Privatsphäre.
Warum drängt Microsoft seine Nutzer in die Cloud?
Wie bereits erwähnt, handelt der Konzern nicht, um sich selbst zu bereichern, sondern um seinen Kunden zu helfen.
Er bietet seinen Kunden skalierbare Cloud-Dienste an. Diese können je nach Bedarf und Geldbeutel individuell angepasst werden.
Ziel des Unternehmens ist auch die Ausweitung dieser Dienste. Dazu investiert Microsoft Milliarden in die Cloud-Infrastruktur und baut seinen Marktanteil kontinuierlich aus.
Dank dieser Investitionen ist er in der Lage, seinen Nutzern weitere Dienste wie z.B. K.I. anzubieten.
Natürlich kann man sich fragen: „Warum zwingt der Konzern Windows Home Nutzer ein Microsoft-Konto anzulegen, welches automatisch Cloud-Dienste aktiviert“
Das Unternehmen tut dies nach eigenen Angaben nur zum Wohle des Nutzers.
So aktiviert das Konto:
- den Windows-Store, dank dem er Apps kaufen und herunterladen kann.
- Windows Hello dank dem er sich mit Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder einer Pin anmelden kann.
- den Cloud-Speicher mit seinen Gratis-Dienstleistungen wie dem neuen Outlook.
- die Appsynchronisierung dank der er auf diversen Geräten die gleichen Apps verwenden kann.
Die von Microsoft hierbei erfassten Kundendaten werden wiederum nur im Interesse des Kunden ausgewertet:
So ermöglichen die beispielsweise bei der neuen Gratisversion von Outlook erfassten Daten;
- die Fehlerdiagnose (Microsoft kann, wenn sie Probleme mit den Mails haben, die Ursache des Problems ermitteln und es lösen)
- die Leistungsverbesserung (Microsoft kann nach Auswertung ihrer Mailbedürfnisse die Leistung des Outlooks verbessern)
- Neue Funktionen (Microsoft kann ermitteln, was Ihnen Freude macht und das Programm anpassen)
Warum benötigt das Gratis-Outlook denn auch noch die Mail-Verbindungsdaten?
Natürlich ebenfalls, um Fehler zu diagnostizieren, Leistungsprobleme zu beheben und Funktionen zu entwickeln.
Ist das wirklich kein Eigennutz? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
Nachdem es Microsoft gelungen ist, seine Nutzer für die Cloud zu begeistern, klingelt es kräftig in der Kasse. Im Jahr 2022 verdiente Microsoft mit seinen Cloud-Diensten für Privatkunden auf sage und schreibe 22.1 Milliarden US-Dollar, wobei die Dienste OneDrive, Microsoft 365 und Xbox Game Pass besonders lukrativ waren. Ein Kunststück, wenn man bedenkt, dass Microsoft derart viel Geld mit Dienstleistungen macht, die es in jüngster Vergangenheit überhaupt nicht gab und die für Privatleute, objektiv gesehen, reiner Luxus sind.
Und das Beste daran ist, dass die Betroffenen die Cloud fröhlich nutzen, ihre Abhängigkeit verstärken und offenbar bereit sind, immer mehr dafür zu bezahlen, dass der Konzern ihre privaten Daten verwaltet, sie bei sich speichert, sie auswertet und ihnen obendrein noch die Nutzung seiner Programme vermietet. Zu guter Letzt glauben die Nutzer auch noch, dass sie selbst und nicht Microsoft finanziell von dem Deal profitieren. Ein wahres Meisterstück des Produktmarketings.
Ende des 2 Teils .... Fortsetzung folgt
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