Datum
12.11.2023
Microsoft ist sich keiner Schuld bewusst
Der Konzern verweist inzwischen auf seine Vertragsklauseln und argumentiert nicht illegales getan zu haben, schließlich habe der Kunde ja eingewilligt. Und überhaupt, der Kunde selbst, hatte stets die Wahl, ob er das Produkt nutzen wolle, oder nicht.
Eine fiese Argumentation, da der Kunde in die Institutionen vertraut, die Ihn angeblich vor Datendiebstahl schützen sollen, und beim Durchlesen von digitalen, juristisch verfassten Verträgen überfordert ist. Und so klickt er sich auf Verderben durch, und bemerkt überhaupt nicht, dass die Cloud-Anbieter ihm seine Daten dupliziert oder entwendet haben. So ist es wenig erstaunlich, dass sämtliche mobilen Outlook-Apps ob für Iphone, Ipad, Android schon seit 2015 alle IMAP-Kundendaten an die Microsoft Cloud-Server übermittelt haben. Bei Mac geschieht dies seit Anfang des Jahres 2023 nach einem Update für Microsoft Office. Und auch Windows Rechner haben inzwischen das fiese Update erhalten. Mehr dazu später.
Hat Microsoft zu hoch gepokert?
Augenblicklich sieht es so aus, als hätte Microsoft einen Nerv getroffen. Ein Entrüstungssturm braust durch die Presse und die sozialen Medien. Allerdings weiß noch keiner, ob dies ein Sturm im Wasserglas ist, oder ob jetzt wirklich ein Umdenken erfolgt. Wie dem auch sei, sollte man auch auf den Heimcomputern keineswegs das neue Outlook installieren, sonst schnappt die Datenkrake sofort zu. Bei den betroffenen Outlook-Versionen leuchtet oben ein Hinweis mit „Testen Sie das neue Outlook“, wenn man daraufklickt, nimmt das Unheil seinen Lauf.
Was kann man tun, wenn man das Gratis-Outlook verwenden möchte ohne, dass Microsoft die Imap-Login Daten bekommt oder die E-Mails lesen kann?
Man kann das Outlook öffnen
Auf Datei klicken
Dort Kontoeinstellungen auswählen
Das zu synchronisierende Konto auswählen
Auf Änderungen vornehmen klicken
Das Kontrollkästchen-E-Mail deaktivieren und auf Speichern klicken.
Allerdings hat dies zur Konsequenz, dass man die Mails manuell herunterladen muss.
Besser ist es das Outlook einfach zu kaufen, um dem Problem gleich zu Beginn aus dem Weg zu gehen oder auf eine kostenlose Alternative wie z.B. Thunderbird zurückzugreifen.
Allerdings muss man inzwischen selbst bei der Kaufversion von Office Home & Business aufpassen, denn der Konzern hat nach einem Update kritische Parameter zu seinen Gunsten verändert.
Zum Schutz der Privatsphäre sollte man auch in der Kaufversion folgende von Microsoft kürzlich eingefügte Standardeinstellungen ändern.
Outlook
Öffnen Sie Outlook
Klicken Sie auf Datei
Klicken Sie auf Optionen
Es öffnet sich ein Fenster mit Allgemein
Dort gibt es die Cloudspeicheroption, die es zu deaktivieren gilt. Hierzu klicken sie auf das kleine Quadrat und unten auf OK
Word/Excel/PowerPoint
Öffnen Sie eins der genannten Programme
Klicken Sie auf Datei
Klicken Sie auf Optionen
Es öffnet sich ein Fenster mit Allgemein
Klicken Sie links auf Speichern
Klicken sie auf „Standardmäßig auf dem Computer speichern“
Ein grünes Häkchen wird gesetzt
Klicken Sie jetzt auf ok
Für Firmen wird es schwer...
Das immer rabiatere Vorgehen US-amerikanischer Anbieter von Betriebssystemen treibt den Datenschützern in den Unternehmen zunehmend Sorgenfalten auf die Stirn. Denn durch die immer stärkere Vernetzung der Computer mit den verschiedenen Clouds ist ein ungewollter Datenfluss von Passwörtern und Kundendaten oder Geschäftsgeheimnissen kaum noch zu verhindern.
Und da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inzwischen nicht mehr davor zurückschrecken, auf ihren Dienstgeräten mal schnell die privaten Login-Daten in die Microsoft-365-Apps einzugeben und fröhlich Daten mit ihren Liebsten zu teilen oder auf den Firmengeräten die sozialen Dienste in all ihrer Vielfalt privat zu nutzen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zum Gau kommt.
Verhindern kann man das nur, indem man sich als Unternehmer rechtlich wappnet und die Mitarbeiter mit einer Hausordnung in die Schranken weist. Das verhindert aber immer noch nicht, dass ein Mitarbeiter guten Gewissens ein Update installiert, das völlig unerlaubt alle lokalen Daten in die Cloud verschiebt.
Fazit
Um dem heimtückischen Gebären der Amerikaner Einhalt zu gebieten. Müsste der Gesetzgeber Microsoft, Apple etc. verpflichten, die Speicherparameter ihrer Betriebssysteme standardmäßig so einzustellen, dass nichts in die Cloud wandert, und wenn doch, dann nur, wenn der Nutzer in einfacher Sprache, klar verständlich und gut sichtbar darauf hingewiesen wurde, dass bei Aktivierung der Funktion ein zunächst vielleicht kostenloser, später, aber kostenpflichtiger Datenabfluss erfolgt und der Nutzer dem zugestimmt hat.
Quelle
Internetnachrichtendienste
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