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Windows-Update im Juli 2025: Ein entscheidender, aber problematischer Patchday


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Windows-Update im Juli 2025: Ein entscheidender, aber problematischer Patchday

Der Juli 2025 wird als einer der wichtigsten und zugleich zwiespältigsten Monate des Jahres für Windows-Nutzer in die Geschichte eingehen. Microsoft hat mit seinem monatlichen Patchday ein wahres Mammut-Update veröffentlicht, das über 130 Sicherheitslücken schließt. Darunter befinden sich extrem kritische Schwachstellen, die Angreifern Tür und Tor öffnen könnten. Gleichzeitig erhalten Nutzer von Windows 11 einige lang erwartete neue Funktionen.


Doch diese Medaille hat eine dunkle Kehrseite. Selten zuvor war die Kluft zwischen der Notwendigkeit eines Updates und den damit verbundenen Risiken so groß. Zahlreiche Berichte aus der Community zeichnen ein beunruhigendes Bild von Installationsproblemen, Systemabstürzen und massiven Leistungseinbußen nach der Installation der Juli-Updates. Dies stellt viele Nutzer vor eine schwierige Entscheidung: das Risiko eines Angriffs in Kauf nehmen oder die Stabilität des eigenen Systems gefährden?


Dieser Artikel führt Sie durch alle wichtigen Aspekte des Juli-Updates für Windows 10 und Windows 11. Wir beleuchten die geschlossenen Sicherheitslücken, stellen die neuen Funktionen vor, fassen die von Nutzern gemeldeten Probleme zusammen und geben eine dringende Warnung zum nahenden Support-Ende von Windows 10. All dies wird in einer verständlichen Sprache aufbereitet, damit Sie die Lage einschätzen können, ohne selbst zum Technik-Experten werden zu müssen.


Auflistung aller KB-Updates

Microsoft bündelt seine monatlichen Aktualisierungen in Paketen, die eine eindeutige „KB“-Nummer (für Knowledge Base) tragen. Diese Nummer hilft dabei, ein bestimmtes Update zu identifizieren. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen schnellen Überblick über die wichtigsten kumulativen Updates, die im Juli 2025 für die verschiedenen Versionen von Windows 10 und Windows 11 veröffentlicht wurden. Die Build-Nummer bestätigt Ihnen nach einem Neustart, dass das Update erfolgreich installiert wurde.

KB-Nummer

Veröffentlichungsdatum

Betroffene Windows-Version(en)

Neuer OS-Build nach Update

KB5062554

8. Juli 2025

Windows 10, Version 22H2 & 21H2

19045.6093 & 19044.6093

KB5062553

8. Juli 2025

Windows 11, Version 24H2

26100.4652

KB5062552

8. Juli 2025

Windows 11, Version 23H2 & 22H2

22631.5624 & 22621.5624

KB5064489

13. Juli 2025

Windows 11, Version 24H2 (Außerplanmäßig)

26100.4656

KB5062660

22. Juli 2025

Windows 11, Version 24H2 (Vorschau)

26100.4770

Alle bekannten und dokumentierten Sicherheitslücken

Dieser Monat war aus Sicherheitssicht außergewöhnlich. Mit über 130 geschlossenen Lücken hat Microsoft einen der größten Patchdays des Jahres ausgeliefert. Jede dieser Lücken trägt eine eindeutige Kennung, eine sogenannte CVE-Nummer. Die Installation dieser Sicherheitspatches ist keine Option, sondern eine dringende Notwendigkeit, um Ihren Computer vor Angriffen zu schützen. Einige der behobenen Fehler waren so gravierend, dass sie besondere Aufmerksamkeit verdienen.

Die größte Gefahr ging von mehreren Lücken aus, die Angreifern die vollständige Übernahme Ihres Systems aus der Ferne ermöglichen, oft ohne dass Sie auch nur eine einzige Aktion ausführen müssen.

  • Die „Zero-Day“-Lücke (CVE-2025-49719): Diese Schwachstelle im Datenbankprogramm Microsoft SQL Server war bereits öffentlich bekannt, bevor Microsoft einen Patch bereitstellen konnte. Man spricht hier von einer „Zero-Day“-Lücke, da die Entwickler null Tage Zeit hatten, um zu reagieren, bevor die Gefahr bekannt wurde. Die Lücke ermöglichte es Angreifern, Informationen aus dem Arbeitsspeicher des Servers auszulesen. Auch wenn dies für Heimanwender weniger relevant klingt, nutzen viele Programme und Dienste im Hintergrund solche Datenbanken, was ein unkalkulierbares Risiko darstellte.

  • Die „wurm-fähige“ Bedrohung (CVE-2025-47981): Diese Lücke erhielt mit 9.8 von 10 Punkten eine fast perfekte Gefahrenbewertung. Es handelt sich um eine sogenannte „Remote Code Execution“ (RCE) Schwachstelle, die es Angreifern erlaubt, über ein Netzwerk beliebigen Schadcode auf einem Computer auszuführen. Das Tückische daran: Es ist keine Benutzerinteraktion erforderlich – Sie müssen also keine E-Mail öffnen oder auf einen Link klicken. Ein Angreifer benötigt nicht einmal ein Passwort. Solche Lücken sind besonders gefährlich, da sie sich potenziell selbstständig von einem Computer zum nächsten verbreiten könnten, ähnlich einem Wurm.

  • Die Gefahr im Vorschaufenster (Microsoft Office): Mehrere kritische Lücken in Microsoft Office (z. B. CVE-2025-49695 und CVE-2025-49696) änderten die Spielregeln für den sicheren Umgang mit Dateien. Normalerweise gilt die Regel, keine unbekannten Anhänge zu öffnen. Bei diesen Lücken reichte es jedoch aus, eine speziell präparierte Datei im Vorschaufenster von Outlook oder dem Windows Explorer nur anzusehen, um den Computer zu infizieren. Dies untergräbt das grundlegende Sicherheitsverständnis vieler Nutzer.

Die folgende Tabelle fasst eine Auswahl der wichtigsten geschlossenen Sicherheitslücken zusammen und erklärt die Gefahr in einfachen Worten.

CVE-Nummer

Betroffene Software

Beschreibung der Gefahr

Gefährlichkeitsgrad

Exploit-Status

CVE-2025-47981

Windows (alle Versionen)

Ermöglicht Angreifern die vollständige Übernahme des PCs über das Netzwerk, ohne dass der Nutzer etwas tun muss.

Kritisch

Nicht bekannt

CVE-2025-49719

Microsoft SQL Server

Eine bereits bekannte Lücke, die das Auslesen von sensiblen Daten aus dem Speicher ermöglichte.

Wichtig

Öffentlich bekannt

CVE-2025-49696

Microsoft Office

Erlaubt die Ausführung von Schadcode allein durch die Anzeige einer Datei im Vorschaufenster.

Kritisch

Nicht bekannt

CVE-2025-49704

Microsoft SharePoint

Ermöglicht Angreifern mit einem einfachen Benutzerkonto die Übernahme des Servers.

Kritisch

Nicht bekannt

CVE-2025-49735

Windows Server

Erlaubt die Fernsteuerung von Servern, die einen bestimmten Authentifizierungsdienst nutzen.

Kritisch

Nicht bekannt

CVE-2025-48001

Windows BitLocker

Eine Lücke in der BitLocker-Verschlüsselung, die den Zugriff auf verschlüsselte Daten ermöglichen könnte.

Wichtig

Nicht bekannt

CVE-2025-49740

Microsoft Defender

Erlaubt es bösartigen Dateien, den SmartScreen-Schutz von Windows zu umgehen.

Wichtig

Nicht bekannt

Zusätzlich zu diesen Beispielen wurden über 120 weitere Schwachstellen in fast allen Bereichen von Windows geschlossen – vom Windows-Kernel über Netzwerkdienste bis hin zu Grafikkomponenten.


Liste der behobenen Stabilitätsprobleme

Updates dienen nicht nur der Sicherheit, sondern beheben auch Fehler, die das System instabil machen, zu Abstürzen führen oder Funktionen beeinträchtigen. Der Juli brachte hier eine Reihe wichtiger Korrekturen, die die tägliche Arbeit mit dem PC verbessern sollen.

Die Art der Fehlerbehebungen zeigt dabei deutlich die unterschiedliche strategische Ausrichtung von Microsoft für seine beiden Betriebssysteme. Während Windows 11 Verbesserungen erhält, die das Nutzungserlebnis direkt aufwerten, bekommt Windows 10 vor allem Wartungs-Fixes, die das System bis zu seinem Support-Ende funktionsfähig halten.

Wichtige Fehlerbehebungen in Windows 11:

  • Lösung für das Netzwerkproblem vom Juni: Das gravierende DHCP-Server-Problem, das nach dem Juni-Update bei vielen Unternehmen zu Netzwerkausfällen führte, wurde mit den Juli-Updates offiziell behoben. Dies ist eine wichtige Entwarnung für alle Betroffenen.

  • Verbesserungen für Gaming:

    • Ein Fehler wurde korrigiert, bei dem der Mauszeiger nach dem Wechsel zwischen einem Spiel im Vollbildmodus und dem Desktop an der falschen Position angezeigt wurde.

    • Systeme frieren nicht mehr ein, wenn man aus einem Spiel zum Desktop zurückkehrt.

    • Sporadische schwarze Bildschirme während des Spielens wurden beseitigt.

  • Allgemeine Systemstabilität:

    • Ein Fehler wurde behoben, der den Windows Explorer zum Absturz bringen konnte, wenn man Fenster verschob.

    • Windows merkt sich nun wieder korrekt die Position und Größe von Fenstern, nachdem der Computer aus dem Ruhezustand aufgeweckt wurde.

    • Ein Problem mit der Windows-Firewall, das die Funktion einiger Anwendungen beeinträchtigen konnte, wurde gelöst.


Wichtige Fehlerbehebungen in Windows 10 (mit Update KB5062554):

  • Ein Fehler wurde behoben, der dazu führte, dass die Sprunglisten (Jump Lists) im Startmenü verschwanden.

  • Ein Problem wurde gelöst, bei dem USB-Multifunktionsdrucker nicht mehr scannen konnten.

  • Nutzer können nun wieder ungenutzte Sprachpakete vollständig entfernen, was zuvor fehlschlug und wertvollen Speicherplatz belegte.

  • Die „Info“-Seite in den Einstellungen zeigt nun wieder die korrekte Versionsnummer (22H2 statt fälschlicherweise 2009) an.


Auflistung und Beschreibung aller neuen Funktionen

Während Windows 10 nur noch Sicherheits- und Stabilitätsupdates erhält, spendiert Microsoft den Nutzern von Windows 11 auch im Juli einige neue Funktionen. Diese sind zwar keine revolutionären Neuerungen, sondern eher kleine, aber feine Verbesserungen, die auf Nutzerfeedback und externe Anforderungen zurückgehen. Sie zeigen, dass Microsoft bei Windows 11 derzeit mehr auf eine schrittweise Verfeinerung als auf radikale Experimente setzt.


Kleinere Taskleisten-Symbole

Eine der am häufigsten von Nutzern geäußerten Beschwerden seit der Einführung von Windows 11 war das Fehlen der Möglichkeit, die Symbole in der Taskleiste zu verkleinern. Diese Funktion, die in früheren Windows-Versionen Standard war, kehrt nun zurück. In den Einstellungen der Taskleiste können Nutzer jetzt festlegen, dass die Symbole entweder immer kleiner dargestellt werden oder nur dann, wenn die Taskleiste voll ist. Dies schafft mehr Platz auf dem Bildschirm, was besonders auf Laptops und kleineren Monitoren von Vorteil ist.


Bilder direkt beim Teilen komprimieren

Wer schnell ein Bild per E-Mail oder Messenger versenden möchte, musste bisher oft den Umweg über ein Bildbearbeitungsprogramm gehen, um die Dateigröße zu reduzieren. Mit dem Juli-Update wird dieser Prozess erheblich vereinfacht. Direkt im „Teilen“-Dialog von Windows gibt es nun eine neue Option, um Bilddateien „on the fly“ zu komprimieren. Nutzer können zwischen minimaler, ausgewogener und maximaler Kompression wählen, um den besten Kompromiss zwischen Qualität und Dateigröße zu finden.


Verbesserte Browser-Standardeinstellungen (für EU-Nutzer)

Als Reaktion auf den Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union hat Microsoft die Verwaltung des Standardbrowsers für Nutzer im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) angepasst. Wenn ein Nutzer einen neuen Standardbrowser festlegt, kann er diesen nun im selben Dialogfeld auch direkt an das Startmenü und die Taskleiste anheften lassen. Zudem kann der Browser an gleicher Stelle auch als Standardprogramm zum Öffnen von PDF-Dateien festgelegt werden. Dies gibt den Nutzern mehr Kontrolle und sorgt für ein konsistenteres Verhalten bei der Verwaltung von Standardanwendungen.


Erweiterte Barrierefreiheit und KI-gestützte Erlebnisse

Microsoft hat einen starken Fokus auf die Verbesserung der Barrierefreiheit gelegt und mehrere innovative Werkzeuge eingeführt, die durch KI unterstützt werden.

  • Personalisierte Spracherkennung: Nutzer können nun ein benutzerdefiniertes Vokabular für die Spracheingabe erstellen. Dies verbessert die Genauigkeit der Sprache-zu-Text-Funktion erheblich, insbesondere für Nutzer, die mit Fachbegriffen arbeiten oder körperliche Einschränkungen haben.

  • Datenschutzorientierte Bildschirmlesefunktion („Screen Curtain“): Für die Sprachausgabe (Narrator) gibt es eine neue Funktion, die den Bildschirm während der Audio-Wiedergabe verbirgt. Dies schützt vertrauliche Informationen, wenn Nutzer in öffentlichen Umgebungen mit privaten Audiogeräten arbeiten.

  • Gruppierte Barrierefreiheitstools: Die Werkzeuge für die Barrierefreiheit wurden in den Schnelleinstellungen neu gruppiert und mit verständlicheren Beschriftungen versehen, um einen schnelleren und intuitiveren Zugriff zu ermöglichen.


Vereinfachte PC-Migration und Systemwiederherstellung

Für Nutzer, die auf einen neuen Computer umsteigen, wurde ein neues Framework eingeführt, das den Prozess erheblich vereinfacht. Es ermöglicht die automatisierte Übertragung von Daten, Einstellungen und sogar Anwendungen vom alten auf den neuen PC, oft direkt während des Einrichtungsprozesses. Zusätzlich wurde für die Version 24H2 eine neue Benutzeroberfläche für unerwartete Neustarts eingeführt, die die Systemwiderstandsfähigkeit (Resilienz) erhöhen soll.

Weitere Verbesserungen für Nutzer und Administratoren

  • Aktualisierte System-Apps: Integrierte Windows-Apps, die über den Microsoft Store vertrieben werden, erhielten mit der Version 24H2 ein signifikantes Update.

  • Verbesserte Einstellungs-App: Für von Unternehmen verwaltete Geräte gibt es eine neue Startseite in den Einstellungen. Zudem sind regionale Informationen unter „Zeit & Sprache“ nun besser sichtbar.

  • Hotpatching als Standard: Für IT-Administratoren ist das sogenannte „Hotpatching“, also das Einspielen von Updates ohne Neustart, für neue Qualitätsupdate-Richtlinien nun standardmäßig aktiviert.


Community-Probleme nach dem Update

Dieser Abschnitt ist der vielleicht wichtigste für alle, die noch zögern, das Update zu installieren. Trotz der wichtigen Sicherheitsfixes hat der Juli-Patchday für einen Teil der Nutzer zu erheblichen Problemen geführt. Die gemeldeten Fehler deuten darauf hin, dass Microsofts interne Tests die komplexe Realität eines typischen Nutzer-PCs – mit einer Vielzahl von Treibern, Drittanbieter-Software und unterschiedlicher Hardware – nicht immer vollständig abbilden können. Die folgenden Probleme wurden von Nutzern weltweit gemeldet. Dieser Abschnitt beschreibt die Probleme, bietet aber bewusst keine Lösungsansätze.


Probleme mit Windows 11 (KB5062553)

Das Update für die neueste Windows-Version scheint die meisten Probleme zu verursachen.

  • Installationsfehler und Endlosschleifen: Zahlreiche Nutzer berichten, dass die Installation des Updates mit Fehlercodes wie 0x800f0922 oder 0x80070306 fehlschlägt. In einigen Fällen versucht Windows immer wieder, das fehlerhafte Update zu installieren, was zu einer Endlosschleife führt.

  • Blue Screens of Death (BSOD): Mehrere Nutzer meldeten, dass ihr System nach dem Update in einer Schleife von Abstürzen mit dem berüchtigten „blauen Bildschirm“ gefangen ist. Die angezeigten Fehlermeldungen wie PAGE_FAULT_IN_NONPAGED_AREA oder VIDEO_DXGKRNL_FATAL_ERROR deuten auf Konflikte mit dem Arbeitsspeicher oder den Grafiktreibern hin.

  • Massive Leistungsprobleme: Besonders Spieler sind betroffen. Es gibt weit verbreitete Berichte über starkes Ruckeln („Stuttering“) in Spielen, das diese praktisch „unspielbar“ macht. Auch eine allgemein hohe Auslastung der Grafikkarte und ein träges Verhalten des Desktops wurden beobachtet.

  • Defekte Systemfunktionen: Bei einigen Nutzern funktioniert die Suchfunktion im Startmenü nicht mehr und lässt sich nur durch einen manuellen Neustart des Explorers vorübergehend reaktivieren. Nutzer von UI-Anpassungstools wie StartAllBack berichten von Abstürzen des Windows Explorers. Vereinzelt wurde auch gemeldet, dass auf bestimmter Hardware der Zugriff auf manche Webseiten mit einem ERR_SSL_PROTOCOL_ERROR blockiert wird.


Probleme mit Windows 10 (KB5062554)

Auch das Update für das alternde Windows 10 blieb nicht von Problemen verschont, wenn auch in geringerem Ausmaß.

  • Defekte Emoji-Suche: Dies ist das am besten dokumentierte Problem. Die Suchfunktion im Emoji-Panel (aufrufbar mit der Tastenkombination Windows-Taste + Punkt) ist nach dem Update defekt. Bei der Eingabe eines Suchbegriffs werden keine Ergebnisse mehr angezeigt.

  • Netzwerkprobleme für bestimmte Apps: Einige Nutzer berichten, dass bestimmte Anwendungen, insbesondere Streaming-Software wie OBS, nach dem Update keine Netzwerkverbindung mehr herstellen können. Browser wie Chrome oder Edge funktionieren hingegen weiterhin einwandfrei. Vermutet wird ein Zusammenhang mit einer aktualisierten Systemkomponente namens curl.

  • Anmeldeprobleme: Vereinzelt wurde gemeldet, dass die biometrische Anmeldung per Windows Hello nach dem Update nicht mehr funktioniert.

  • Extremfall: Fehlende Dateien: Ein besonders beunruhigender, wenn auch wahrscheinlich seltener Fall, wurde auf der Plattform Reddit detailliert dokumentiert. Ein Nutzer berichtete vom Verschwinden tausender Dateien aus seinem Dokumente-Ordner unmittelbar nach der Installation des Updates. Auch wenn dies ein Einzelfall sein mag, dient er als drastische Mahnung, vor jedem Update eine Datensicherung durchzuführen.


Erklärung technischer Begriffe

Um die Diskussionen rund um den Patchday besser zu verstehen, finden Sie hier eine einfache Erklärung der wichtigsten Fachbegriffe, die in diesem Artikel und in technischen Berichten verwendet werden.

  • BSOD (Blue Screen of Death)

Ein kritischer Systemfehler, der so schwerwiegend ist, dass Windows nicht weiterarbeiten kann und mit einem blauen Bildschirm anhält.

  • CVE (Common Vulnerabilities and Exposures)

Eine eindeutige, weltweite Kennnummer für eine öffentlich bekannte Sicherheitslücke. Sie dient als Referenz für Sicherheitsexperten und Softwarehersteller.

  • CVSS (Common Vulnerability Scoring System)

Ein offener Industriestandard zur Bewertung des Schweregrads von Sicherheitslücken. Die Bewertung erfolgt auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 10 die höchste Gefahr darstellt.

  • EOL (End of Life)

Bezeichnet das „Lebensende“ eines Produkts. Nach diesem Datum stellt der Hersteller, wie Microsoft bei Windows 10, die Bereitstellung von Sicherheitsupdates und technischem Support ein.

  • Exploit

Ein Stück Software oder eine Befehlsfolge, die eine Sicherheitslücke gezielt ausnutzt, um einem Computersystem Schaden zuzufügen oder Kontrolle darüber zu erlangen.

  • Kritisch/Wichtig (Critical/Important)

Microsofts eigene Einstufung für den Schweregrad einer Sicherheitslücke. „Kritisch“ ist die höchste Stufe und bedeutet, dass die Lücke ohne Zutun des Nutzers ausgenutzt werden kann.

  • Patchday

Der zweite Dienstag eines jeden Monats, an dem Microsoft traditionell seine gesammelten Sicherheitsupdates (Patches) für Windows und andere Produkte veröffentlicht.

  • RCE (Remote Code Execution)

Eine besonders gefährliche Art von Sicherheitslücke, die es einem Angreifer erlaubt, aus der Ferne (z. B. über das Internet) beliebigen Programmcode auf einem Computer auszuführen und ihn so potenziell vollständig zu übernehmen.

  • Zero-Day-Lücke (Zero-Day Vulnerability)

Eine Sicherheitslücke, die von Angreifern bereits ausgenutzt wird oder öffentlich bekannt ist, bevor der Hersteller einen Patch dafür bereitstellen konnte. Der Name rührt daher, dass der Hersteller „null Tage“ Zeit hatte, um zu reagieren.

Dringender Warnhinweis bzgl. Windows 10 EOL im Oktober 2025

Während wir über die Updates für Juli 2025 sprechen, rückt eine weitaus größere Deadline unaufhaltsam näher. Wir möchten diesen Rahmen nutzen, um eine dringende Warnung an alle Nutzer von Windows 10 auszusprechen.

Microsoft wird den Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 endgültig einstellen.

Was bedeutet das für Sie? Nach diesem Datum wird Microsoft keine Sicherheitsupdates mehr für Windows 10 veröffentlichen. Jede Sicherheitslücke, die nach diesem Stichtag entdeckt wird – und es werden neue entdeckt werden –, bleibt für immer offen.

Stellen Sie es sich so vor: Ihren PC nach diesem Datum weiter mit dem Internet zu verbinden, ist, als würden Sie Ihr Haus bei offener Tür und offenen Fenstern verlassen, obwohl Sie wissen, dass in der Nachbarschaft Einbrecher unterwegs sind. Der Schutzschild, den Sie diesen Monat mit den über 130 Fehlerbehebungen erhalten haben, wird ab Oktober 2025 für Windows 10-Nutzer nicht mehr existieren. Ihr Computer wird zu einem leichten Ziel für Viren, Ransomware und Datendiebe.

Es ist daher unerlässlich, dass alle Nutzer von Windows 10 rechtzeitig vor diesem Datum handeln. Microsoft bietet ein kostenloses Tool namens „PC Health Check“ an, mit dem Sie überprüfen können, ob Ihre aktuelle Hardware mit Windows 11 kompatibel ist. Beginnen Sie schon jetzt mit der Planung Ihrer nächsten Schritte, um nicht ungeschützt dazustehen.

 

🚨 Achtung vor Fehlinvestitionen: Derzeit versuchen viele Händler, Geräte zu günstigen Preisen zu verkaufen, die zwar technisch gerade noch Windows 11-unterstützen, jedoch veraltete Hardware enthalten. Der Kauf solcher Geräte ist keine sinnvolle Investition, da sie möglicherweise in naher Zukunft erneut ausgetauscht werden müssen. Durch neue Hardwareanforderungen oder Kompatibilitätsprobleme könnten diese PCs schon bald wieder überholt sein.

 

Quellenangabe

 

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