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  • Marcel

Sharenting – Wenn Eltern die Persönlichkeitsrechte Ihrer Kinder missachten


Datum

30.09.202.

Einleitung

Heute postet jeder alles. Der Griff zum Handy ist zum Reflex geworden. Man fotografiert sich bei jeder Gelegenheit und alles, was man sieht. Ist man im Restaurant, beim Einkaufsbummel, bei Freunden, in der Familie oder einfach nur zu Gast, fallen alle Hemmungen und wieder landet eine Flut von Bildern in den sozialen Netzwerken. Hat man einen Partner, will man auch das für die Ewigkeit festhalten und postet, ohne diesen zu Fragen, was das Zeug hält. Und hat man Kinder, will man auch das der Community nicht vorenthalten und sie an allem teilhaben lassen.

Und genau hier sprechen wir von Sharenting

Es setzt sich zusammen aus dem englischen Wort "Parenting" (grob übersetzt "Elternschaft") und dem Verb "to share" (zu deutsch: etw. teilen)

Denn auch Kinder sind Menschen, haben eine eigene Persönlichkeit und eigene Rechte und sind durch das Gesetz geschützt. Wenn Eltern also Bilder, Videos, Texte ihrer Kinder ins Internet stellen, egal in welcher Situation und zu welchem Anlass, verletzen sie die Rechte ihrer Kinder und können strafrechtlich verfolgt werden.

Wie 2018 in Italien. Dort verklagte ein 16-Jähriger seine Mutter wegen Verletzung der Privatsphäre, weil sie ständig unerlaubt Bilder von ihm auf Facebook postete.

Eine englische Studie geht davon aus, dass ein 13-jähriges Kind bereits über 1300 Posts im Internet hat, obwohl es zu jung ist, um selbst einen Account zu haben. In der Online-Befragung von EU Kids 2019 berichten neun Prozent der befragten Kinder, dass ihre Eltern ohne ihr Einverständnis Texte, Bilder oder Videos von ihnen ins Netz gestellt haben“

Und diese Posts sind für viele kranke Menschen interessant. Pädophile greifen gerne darauf zurück, andere nutzen die Fotos und Videos, um sie dank K.I. pornografisch zu bearbeiten und zu verkaufen, wieder andere, um das Kind zu entführen, es zu mobben, wo immer sie können, seine digitale Identität zu übernehmen oder ihm jetzt oder irgendwann in der Zukunft schweren Schaden zuzufügen. Die Kollateralschäden eines unbedachten Postings können für den Betroffenen immens sein.

Was raten die Schutzvereinigungen?

Fotos mit Kindern sollte man mit möglichst wenigen Vertrauenspersonen teilen. Denn die Täter sind äußerlich nicht erkennbar und können sich im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis befinden. Auch sollte man die Bilder, Videos nur über verschlüsselte Kommunikationsdienste wie Threema, Signal, etc. oder E-Mail teilen.

Außerdem sollte man darauf achten, dass die Bilder, Videos möglichst wenig Möglichkeiten für schädlichen Gebrauch bieten.

Zum Beispiel keine Nacktfotos, keine Fotos von Situationen, die zu Mobbing in der Schule führen könnten, so wenig Nahaufnahmen wie möglich.

Lustig aber nur für den Fotografen

Fotos, die Kinder in unangenehmen Situationen (z.B. auf der Toilette, beim Anziehen), bei Misserfolgen oder in Situationen, die nur für den Betrachter lustig sind, zeigen, sind für Kinder ebenso unangenehm wie für Erwachsene und können bei unbefugter Veröffentlichung oder böswilliger Zweckentfremdung zu schweren Kollateralschäden führen.

Die Justiz greift ein

Deshalb wächst der Druck auf den Gesetzgeber, uneinsichtigen Eltern das Handwerk zu legen. In Frankreich durchläuft derzeit ein Gesetzentwurf von Brundo Studer das Parlament. Dort heißt es in Artikel 2: „l’enfant à l’exercice de son droit à l’image, selon son âge et son degré de maturité» Der Gesetzentwurf hat bereits die erste Lesung passiert und soll im Herbst in einer überarbeiteten Fassung endgültig in Gesetzesform gegossen werden und dann europaweit eine Vorreiterrolle spielen.

Auch in Luxemburg gibt es ein Recht am eigenen Bild

Dieses wird im Gesetz „Protection de la vie privée“ vom 11 August 1982 festgehalten.

Hier lautet es in Artikel 2 : „Est puni d'un emprisonnement de huit jours à un an et d'une amende de deux mille cinq cent un à cinquante mille francs, ou d'une de ces peines seulement, quiconque a volontairement porté atteinte à l'intimité de la vie privée d'autrui.

en écoutant ou en faisant écouter, en enregistrant ou en faisant enregister, en transmettant ou en faisant transmettre, au moyen d'un appareil quelconque, des paroles prononcées en privé par une personne, sans le consentement de celle-ci;

en observant ou en faisant observer, au moyen d'un appareil quelconque, une personne se trouvant dans un lieu non accessible au public, sans le consentement de celle-ci, en fixant ou en faisant fixer, en transmettant ou en faisant transmettre dans les mêmes conditions l'image de cette personne.

Lorsque les actes énoncés au présent article ont été accomplis au cours d'une réunion au vu et au su de ses participants, le consentement de ceux-ci est présumé;

en ouvrant sans l'accord de la personne à laquelle il est adressé ou de celle dont il émane, un message expédié ou transmis sous pli fermé, ou, en prenant connaissance, par un appareil quelconque, du contenu d'un tel message ou en supprimant un tel message.

Hier lautet es in Artikel 5 : « Est puni des peines prévues à l'article 2, celui qui a sciemment publié ou fait publier, par quelque voie que ce soit, le montage réalisé avec les paroles ou les images d'une personne sans le consentement de celle-ci, s'il n'apparaît pas à l'évidence qu'il s'agit d'un montage ou s'il n'en est pas expressément fait mention. »

Hier lautet es in Artikel 6 : « Est puni des peines prévues à l'article 2, celui qui a sciemment inquiété ou importuné une personne par des appels téléphoniques répétés et intempestifs ou qui l'a harcelée par des messages écrits ou autres. »

Quelle

Internetnachrichtendienste, Legilux


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