Cyber-Angriff als Quittung: Der reale Preis laienhafter IT
- Marcel
- 17. Sept.
- 4 Min. Lesezeit

Einleitung
Die Informatik gilt als Schlüsseldisziplin des 21. Jahrhunderts. Eltern empfehlen sie ihren Kindern, Politiker preisen digitale Innovation, Gewerkschafter fordern faire Löhne. Auch Landwirte, Pflegekräfte und Handwerker sind unverzichtbar – doch die Realität ist ernüchternd: Jeder will ihre Leistung, zahlen will kaum jemand.
Das Bild vom Traumjob – Informatik
Auf dem Papier sind Informatiker Gewinner der Zukunft: Digitalisierung, KI, Cloud-Technologien und Cybersicherheit sichern Arbeitsplätze. Politik und Wirtschaft warnen vor einem Fachkräftemangel, Medien zeichnen IT-Jobs als „Goldgrube“.
Die Praxis: Informatiker werden oft gedrängt, ihre Dienste sofort und möglichst billig oder gar kostenlos zu erbringen. Am besten für ein Pausenbrot oder ein paar Euro, schließlich "klickt man ja nur ein bisschen herum". Viele lassen sich darauf ein – sei es aus Eitelkeit, dem Wunsch nach Anerkennung oder weil Freunde, Familie und Arbeitskollegen sie um Hilfe bitten. So leisten sie stundenlange Arbeit für nichts oder fast nichts, nur um sich zu profilieren. Doch genau dieses Verhalten schwächt langfristig den Wert ihres Berufsstandes. Es entsteht der Eindruck, dass qualifizierte Arbeit kaum etwas wert sei.
Gratismentalität und Doppelmoral
„Alle fordern Respekt – aber kaum jemand zahlt fair für die Arbeit anderer.“
Die Gesellschaft betont Gleichheit und Respekt, doch im Alltag herrscht Doppelmoral:
Landwirte: sollen Bio-Qualität und Tierwohl liefern – bezahlt wird der Discounterpreis.
Pflegekräfte: werden beklatscht, aber kaum angemessen entlohnt.
Handwerker: liefern Qualität, doch viele greifen zu Billiglösungen, die später teurer werden.
Informatiker: sollen die digitale Welt sicher machen – am besten gratis.
Funktionieren ist nicht fachgerecht
Unterschied im Vorgehen
Kriterium | Laienarbeit | Facharbeit (Informatiker, Handwerker…) |
Vorgehensweise | Improvisiert, zufällig | Strukturiert: Analyse → Diagnose → Lösung → Test |
Fachwissen | Oberflächlich | Fundiert, spezialisiert, aktuell |
Sicherheit / Qualität | lückenhaft, leicht angreifbar | abgesichert, Normen eingehalten |
Dokumentation | keine | vollständig, nachvollziehbar |
Haftung | keine – Kunde trägt Risiko | Fachkraft haftet |
Nachhaltigkeit | kurzfristig, instabil | langfristig stabil |
Kostenfolge | billig zu Beginn, später teuer | fairer Preis, nachhaltiger Nutzen |
Beispiele aus der Praxis
Informatik:
Laie schaltet Warnungen und Blockaden des Sicherheitssystems ab, weil sie nerven. Installiert eine Gratis Virensoftware und eine Menge Utilities, im schlimmsten Fall von einer infizierten Webseite. → Infektion breitet sich aus → Datenverlust.
Fachmann hingegen ermittelt die Ursache der Infektion, säubert die betroffenen Bereiche, sichert das System nach den Vorgaben führender Sicherheitsinstitute ab und überprüft, ob der Schädling wirklich eliminiert wurde oder nur schlummert, um später wieder aktiv zu werden.
Laie installiert das Windows-Upgrade von Windows 10 auf 11 automatisch und verlässt sich darauf, dass alles ordnungsgemäß funktioniert.
Fachmann hingegen prüft zunächst das Windows 10 auf Schäden und Probleme, führt dann das Upgrade durch, kontrolliert das neue Betriebssystem und repariert mögliche Migrationsschäden. Anschließend sichert er das System erneut nach den Vorgaben der führenden Sicherheitsinstitute ab.
Landwirtschaft: Landwirtschaft: Viele Verbraucher wünschen sich Bio-Fleisch und hohe Tierwohlstandards. Im Supermarkt greifen sie dann aber oft doch zum Billigangebot im Discounter. Die Folge: Bauernhöfe, die auf Qualität und Nachhaltigkeit setzen, können wirtschaftlich nicht überleben und müssen aufgeben.
Pflege: Pflegekräfte müssen häufig viel zu viele Patienten gleichzeitig betreuen. Durch diese Überlastung steigt das Risiko, dass Medikamente verwechselt oder nicht rechtzeitig gegeben werden. Solche Fehler können schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben und im schlimmsten Fall tragisch enden.
Handwerk: Ein Laie lässt eine Elektroinstallation billig und ohne Fachkenntnisse ausführen. Zunächst funktioniert alles scheinbar normal, doch schon kleine Fehler bei Kabelverbindungen oder Sicherungen können zu einem Kabelbrand führen. Kommt es dann zu einem Schaden, verweigert die Versicherung die Leistung, da keine Fachfirma beauftragt wurde. Am Ende ist der Schaden um ein Vielfaches höher als die vermeintliche Ersparnis.
Infobox: Cyberkriminalität in Zahlen
Deutschland: Schaden durch Cyberangriffe und digitale Sabotage jährlich rund 267 Milliarden Euro (+29 %).
Europa: Durchschnittlicher Schaden pro Angriff auf KMU: über 100.000 €.
Kleinbetriebe: Jeder Angriff verursacht im Schnitt 15.000 € – oft existenzbedrohend.
Privatpersonen: Auch Einzelne sind betroffen – der durchschnittliche Schaden pro Angriff liegt bei mehreren Tausend Euro, häufig verbunden mit Datenmissbrauch oder leergeräumten Konten.
👉 Billige oder laienhafte IT-Arbeit ist keine Ersparnis – sondern ein Einfallstor für Cyberkriminelle.
Die soziale Pflicht derjenigen, die es sich leisten können
Wer nicht am Hungertuch nagt, trägt eine besondere Verantwortung. Es geht nicht nur darum, Geld anzusparen oder Vermögen zu sichern, sondern auch darum, durch fair bezahlte Aufträge und bewussten Konsum die Wirtschaft am Laufen zu halten. Nur wenn jene, die finanziell nicht unter Druck stehen, Dienstleistungen und Produkte angemessen bezahlen, können Fachkräfte ihre Arbeit auf hohem Niveau erbringen und damit langfristig die gesamte Gesellschaft stärken.
Wer Bauern, Informatiker, Handwerker oder Pflegekräfte ausbeutet, stürzt andere in die Armut – und gefährdet letztlich auch seine eigene Versorgung, seinen Arbeitsplatz und seinen Wohlstand.
Fazit
Qualität und Professionalität sind nur möglich, wenn sie fair bezahlt werden.
Funktionieren ist nicht gleich fachgerecht – und Cyberkriminalität zeigt, wie teuer „billig“ werden kann. Laienarbeit birgt immer folgende Gefahren: Datenverlust, Identitätsdiebstahl, Erpressung – und im schlimmsten Fall der unbemerkte Zugriff von Kriminellen auf das Gerät. Diese Gefahr wird besonders deutlich beim Webbanking: Unsichere Systeme können Hackern Tür und Tor zu Bankkonten und sensiblen Finanzdaten öffnen.
Wer Geräte aus falscher Wartung oder Unkenntnis vorschnell entsorgt, verschwendet nicht nur Ressourcen, sondern verliert oft auch wertvolle Daten.
Fehlende Reparaturkenntnisse können dazu führen, dass private Informationen im Müll landen oder in falsche Hände geraten. Daraus entstehen neue Gefahren: Datenverlust, Identitätsdiebstahl, Erpressung.
Qualität hat ihren Preis – wer ihn nicht zahlt, zahlt am Ende doppelt. Wer andere dauerhaft unter Wert arbeiten lässt, riskiert nicht nur deren Armut, sondern schwächt auch die eigene Zukunft: Ohne stabile Einkommen können Fachkräfte keine Qualität liefern, und am Ende fehlen uns allen Versorgung, Sicherheit und Wohlstand.
Haftungsausschluss und Transparenzhinweis zur KI-Nutzung
Transparenzhinweis: Bei der Erstellung dieses Beitrags wurde ein KI-gestütztes Sprachmodell als Assistenzwerkzeug eingesetzt. Inhalte und Formulierungen stammen aus menschlicher Feder, wurden aber teilweise durch Vorschläge einer Künstlichen Intelligenz (GPT) unterstützt. Alle Informationen wurden vom Autor geprüft und an die Erfordernisse eines journalistischen Artikels angepasst. Dieser Hinweis erfolgt im Sinne der Transparenz: Der finale Artikel wurde redaktionell kontrolliert, um sicherzustellen, dass Fakten korrekt und verständlich präsentiert werden. Die Nutzung der KI-Technologie diente der effizienteren Aufbereitung umfangreicher Recherchedaten, beeinflusst jedoch nicht den Anspruch an Wahrheitstreue und Objektivität des Artikels.
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