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  • Marcel

Möchten Sie den Kassenzettel ausgedruckt, oder sollen wir Ihnen den Bon via E-Mail zuschicken?


Datum

21.05.2023

Einleitung

In der digitalen Zeit wird man immer rascher abgestempelt. Falls man auf seinem Kassenzettel besteht, wird man vom Personal als Umweltverschmutzer abgestuft. Schließlich gilt es die Welt zu retten, Papier und Tinte zu sparen. Ist das wirklich so? Hinter dem Abschaffen des Kassenbons steckt eine ganze Industrie, der das Klima sachlich gesehen ziemlich egal ist. Denn der Stromverbrauch der digitalen Wirtschaft wird allein im Jahr 2022 auf 730 Milliarden Kilowattstunden, +- 30 Milliarden Kilo CO2 geschätzt und verdoppelt sich laut bisheriger Erfahrung mindestens alle fünf Jahre. Alles andere ist genauso eine Augenwischerei wie die erkaufte CO2 Neutralität.

Wo ist Ihr Kassenbon?

Wenn man sich etwas kauft, und es nicht passt oder verdorben ist, besteht das Personal eisern auf den scheinbar unnötigen Kassenbon. Ohne Bon, kein Umtausch, keine Rückerstattung.

Digitaler Bon ist doch mit einem Kassenbon gleichwertig? Oder?

Da kauft man sich Schuhe und wird im Schuhgeschäft vom Personal von den Vorteilen des digitalen Bons überzeugt. Entweder verlangen Sie nur die E-Mail Adresse oder es winkt das ganze Programm: Name, Vorname, E-Mail-Adresse, Kennwort.

Schon nach dem ersten Spaziergang geben die Schuhe den Geist auf. Zurück zum Schuhgeschäft. Und dann die erste Hürde nehmen: „Natürlich tauschen wir die Schuhe um. Haben Sie einen Kassenbon?“ Man verneint die Frage und weist das Personal freundlich darauf hin, dass diese selbst den Bon digital im Kundenkonto hinterlegt haben.

Aber statt sich zu freuen, schauen diese einen nur mitleidig an und weisen darauf hin, dass niemand außer einem selbst, ins betreffende Kundenkonto kommt. Zudem braucht man zum Umtausch einen ausgedruckten Kassenbon. Diesen muss man zu Hause ausdrucken, da es im Geschäft keinen für Kunden zugänglichen Computer oder Drucker gibt. Also packt man seine Schuhe wieder ein, eilt nach Hause, vollzieht die „Habe mein Kennwort vergessen“-Prozedur, da man im Stress beim Anlegen des Kontos irgendetwas Unbekanntes als Passwort hinterlegt hat und versucht verzweifelt mit der absturzgefährdeten und extrem kundenfeindlich gestalteten Software einen Kassenbon im A4-Format auszudrucken.

Sämtliche Kosten: „Hin- und Rückfahrt, multipler Ausdruck sind nun Eigenkosten. Schließlich hat man ja dank E-Bon das Klima geschont!

Aber hat man dies wirklich?

Ein digitaler Kassenbon verursacht viel Aufwand. Man braucht einen internetgestützten Kassencomputer, eine Internet-Verbindung (LAN, WIFI, vielleicht im Übermittlungsablauf sogar eine Satellitenverbindung), Cloudspeicherplatz, Datensicherung, welches durch Updates, Wartung (Informatischer Support) und Datenübermittlung (Internetanschluss); Lizenz- und Abogebühren weitere Kosten verursacht. Zudem ist das neue Gerät gegenüber einer normalen Kasse extrem pannenanfällig, kurzlebig und bietet den Hackern eine willkommene Angriffsfläche.

Deshalb dauert es auch nicht lange bis der Datenschutzbeauftragte aus Sicherheitsgründen, Schutzmaßnahmen und eine vom Kunden abgesicherte Datenschutzerklärung verlangt, was wiederum ins Portemonnaie schlägt.

Die anfallenden Betriebskosten werden selbstverständlich dem Kunden in Rechnung gestellt, was die Preise in die Höhe treibt.

Was die Umwelt betrifft, erzeugt ein digitaler Kassenbon welcher mittels WLAN oder Lan, erstellt oder konsultiert wird ungefähr, 10 Gramm CO2 pro E-Mail und Zugriff. Erfolgt dies via Smartphone entstehen 20Gramm CO2, pro E-Mail und Zugriff. Speichern in der Cloud noch nicht inbegriffen. Der klassische Bon schlägt gemäß Forschern hingegen mit einem CO2-Ausstoss von 0,9 bis 1,1 Gramm CO2 zu Buche.


Fazit

Mit einem digitalen Bon hat man als Käufer das Klima geschädigt. Als kleiner Geschäftsmann hat man seine Betriebskosten stark erhöht (es dauert nur ein wenig, bis die analytische Buchhaltung es feststellt), sich in die Abhängigkeit eines digitalen Dienstleisters und sich Datenschutzrechtlich und Sicherheitstechnisch in die Höhle des Löwen begeben.

Zudem wurden dem Kunden eine Vielzahl von Hürden in den Weg gelegt, und dessen Recht auf Umtausch unnötig erschwert. Viele geben beim umständlichen Ticketausdruck zu Hause einfach auf.

Das Gleiche geschah bereits beim Pfand, der nun in den Geschäften separat durchgeführt wird. Statt Geld erhält man ein Ticket, das man immer wieder vergisst, einzulösen. 50 Cent Pfand sind für den Einzelnen nicht viel, bei 1000 vergesslichen Kunden hat jemand viel Geld verdient.

Und das alles nur, um den europäischen Datenminern einen Vorteil und der digitalen Wirtschaft Arbeit und Profit zu verschaffen.

Aber zugegeben, das Argument des Personals war wirklich herzzerreißend: „Gut für die Umwelt, gut für dich: der eBon! Hauptsache man glaubt’s.

Und was hat der Dataminer davon?

Dieser kann nun die Laufkundschaft persönlich identifizieren. Er kennt jetzt den Namen, Vornamen, die Adresse, die E-Mail und kann die Bluetooth-Signatur des Smartphones präzise zuordnen. Dann weiß, er natürlich was der jetzt präzise Identifizierte gekauft hat, wie oft, regelmäßig, allein oder in Begleitung, und vieles andere, worauf ein normaler Mensch niemals kommt. All dies kann er zu Geld machen.

Übrigens

Die Methode vorzugeben das Klima zu retten und eigene Interessen zu verfolgen, wird Greenwashing genannt.

Quellen

Faktencheck: Klimakiller Internet - Ist das Internet umweltfreundlicher als gedruckte Medien? von Umdex.de

Diverse Internetseiten, die sich mit dem Thema befassen unter anderem Ökotest: „Eine E-Mail ist genauso schädlich wie eine Plastiktüte“

Bei der Verwendung des E-Bons im Falle eines Umtauschs: Eigenerfahrung


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