Der Beruf des mobilen Support-Informatikers wird oft unterschätzt, und gängige Vorurteile malen ein Bild von leicht verdientem Geld und problemloser Arbeit.
In der Realität sieht es jedoch anders aus. Die Grundlage dieses Berufs bildet eine fundierte Ausbildung, die mindestens einen Techniker-Abschluss (Bac) voraussetzt, idealerweise sogar einen Hochschulabschluss (Bac+2 bis Bac+3). Nach der Ausbildung folgen mindestens zwei Jahre praktischer Erfahrung im Unternehmen, gefolgt von fortlaufender Weiterbildung, da ständig neue Technologien, Betriebssysteme und Geräte ständig auftauchen.
Die Herausforderung für einen IT-Pannendienst-Techniker besteht darin, nicht nur technisches Know-how zu haben, sondern auch die Fähigkeit, sich in komplexe Installationen hineinzudenken und Probleme zu identifizieren.
Die Kundeninformationen bei der Pannendienstanforderung sind oft unvollständig oder fehlerhaft, und nicht selten tragen Hobbyinformatiker durch unbedachte Handlungen zur Verschärfung der Problematik bei.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Durchschnittskunde erst dann um Hilfe ruft, wenn er selbst, Nachbarn, Kollegen und Bekannte bereits an der Lösung gescheitert sind.
Zudem haben die heutigen Geräte oft eine Preis-Leistungsoptimierung durchlaufen, die sie für Techniker unberechenbar werden lässt und die Problemlösung extrem erschwert.
Schließlich muss er sich mit dem oft unbekannten Material und dem Netz vertraut machen und dabei auf die Kundenpersönlichkeit in seiner heimischen Umgebung eingehen.
Bei manchen Zeitgenossen ist dies sehr kompliziert, da sie die grundlegenden Anstandsregeln nicht beherrschen, dem Techniker keine angemessene Sitzgelegenheit geben, ihn zeitlich unter Druck setzen, zuqualmen, verbal angehen, respektlos als profitgeiler inkompetenter Klicker abkanzeln und ihn bei der Problemlösung belehrend zurechtweisen.
Nach der abgeschlossenen Reparatur treten häufig neue Herausforderungen auf. Kunden suchen vergeblich nach ihrer Kreditkarte, möchten entgegen allen Absprachen auf Rechnung bezahlen und äußern Ihre Unzufriedenheit über die Kosten.
Bei jeder weiteren Panne, egal nach Tagen, Wochen, Monaten, Jahren, ob der Wasserhahn tropft, die Mausbatterie versagt oder irgendetwas anderes im Haushalt nicht funktioniert – Verursacher ist immer der Techniker, denn seit dessen Intervention geht absolut nichts mehr. Selbstverständlich muss dann alles auf Garantie repariert werden.
Fazit
Unter diesen Bedingungen wird es für Berufseinsteiger immer unattraktiver, im Bereich Informatischer Pannendienst mit Kundenkontakt zu arbeiten.
Besonders in Zeiten, in denen die Work-Life-Balance an Bedeutung gewinnt, die Mitarbeiter immer mehr Respekt und Wertschätzung einfordern und weniger bereit sind, sich den Launen übler Zeitgenossen auszusetzen.
Niemand sollte ständig gehänselt oder der Geldgier verdächtigt werden, wenn er seinen Beruf nach allen Regeln der Kunst sorgsam ausführt.
Die ständige Rechtfertigung der eigenen beruflichen Kompetenz und das Kleinreden einer erbrachten Leistung stellen für jeden eine große Belastung dar.
Ebenfalls ist es nicht normal, dass ein Techniker im Jahr 2023 offen mit Fremdenhass konfrontiert wird.
Unser geschätzter Techniker Daniel, der sich aus persönlichen Gründen aus unserem Team verabschiedet hat, ist ein weiteres Opfer der Missachtung unseres Berufs.
Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass all seine Wünsche in Erfüllung gehen.
Abschließend möchten wir allen Kunden danken, die unser soziales Engagement und unsere Arbeit zu schätzen wissen. Ohne deren Unterstützung, hätten wir ebenfalls längst aufgegeben und unsere Arbeit eingestellt.
Diese lieben und treuen Kunden wissen, dass wir nur helfen wollen und alles daran setzen, unsere Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen zu erledigen, damit unsere Kunden den Einstieg in die digitale Welt schaffen und ihr Gerät sicher und möglichst lange störungsfrei nutzen können.
Dies fördert nicht nur die soziale Integration, sondern schont auch das Klima und den Geldbeutel und reduziert den Ressourcenverbrauch.
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